2024 WLZ 24. 07. Ort begegnet Zeitgeist mit neuen Ideen

Höringhäuser Dorfwerkstatt will Gemeinschaftsleben modern aktivieren

Höringhausen erhält Impulse aus der Dorfwerkstatt. Foto: imago/Hans Blossey

Höringhausen – In vielen kleineren Orten ist zu beobachten, dass die Teilnahme an gemeinsamen Leben im Dorf zurückgeht. Das stellten auch die Höringhäuser fest und riefen darum im Frühjahr eine „Dorfwerkstatt“ ins Leben. Vor dieser Werkstatt stellte Lisa Noel vom Thünen Institut in der vorigen Woche die Ergebnisse einer „Landinventur“ für Höringhausen vor. Eine Gruppe interessierter Höringhäuser hatte die Aktion initiiert.
Die dabei ermittelte Ausgangslage: Die Mitgliederzahlen in Vereinen sind rückläufig. Häufig fehlt der Nachwuchs und es ist zunehmend schwierig, Vorstandsposten zu besetzen. Die Teilnahme an traditionellen Festen und Veranstaltungen ließ nicht erst seit Corona nach.
Die Lebens-, Arbeits- und Freizeitbedingungen haben sich auch in Höringhausen sehr verändert und damit wandelten sich zugleich die Interessen und Bedürfnisse der Bewohner. Dies zeigte sich in Gesprächen der Gruppen und Vereinen im Waldecker Stadtteil. Eine funktionierende Dorfgemeinschaft sei anscheinend kein Selbstläufer, aber ein Interesse am Gemeinschaftsleben bestehe durchaus.
Die Landinventur ergab, dass in Höringhausen viele Gruppen und Gelegenheiten bestehen, gemeinsam etwas zu tun, um andere kennenzulernen und um am Leben im Ort teilzunehmen. Erfahrungen wurden zusammengetragen. Deutlich wurde, dass die vielen Angebote und Möglichkeiten, die es in Höringhausen gibt, nicht allen bekannt sind. Besonders Veranstaltungen einzelner Vereine oder Gruppen werden nicht als allgemeine dorfoffene Angebote wahrgenommen, da sie oft in Vereinsheimen angesiedelt sind. Da sich weniger und weniger Menschen per Mitgliedschaft binden möchten, fehlen ihnen darum Möglichkeiten zur Teilnahme am Dorfleben. Neubürger haben kaum Gelegenheit, sich ausreichend darüber zu informieren.
In der intensiven Arbeitsphase der Dorfwerkstatt wurde klar: Es müssen neue Wege her, um den allgemeinen Veränderungen zu begegnen. Die Teilnehmer sammelten viele Ideen. Aussagen wie: „Das hatten wir schon, das funktioniert nicht!“ wurden nicht akzeptiert.
Im ersten Schritt richtet sich der Bürgerverein neu aus. Er soll als Netzwerk Angebote im Ort koordinieren. Des Weiteren wird eine neue gemeinsame Homepage als Informationsplattform aller Gruppen und Vereine, die Interesse daran haben, auf den Weg gebracht. Es wurden auch Ideen für kleine Projekte gesammelt.  red