2024 WLZ 18. 10. Schneeflocke auf den Reifen
Kennzeichnung für Winterreifen seit dem 1. Oktober Pflicht
Waldeck-Frankenberg – Ab Oktober sollten bei Autos die Winterreifen montiert sein. Was sich dieses Jahr aber ändert, ist die Kennzeichnungspflicht, denn seit dem 1. Oktober reicht bei Winterreifen nicht mehr das M+S-Symbol für Matsch und Schnee auf der Außenseite, sondern dort muss das sogenannte Alpine-Symbol vorhanden sein. Das Piktogramm einer Schneeflocke in einem dreizackigen Berg symbolisiert nun, dass Reifen bei winterlichen Verhältnissen auf der Straße zugelassen sind. Es findet sich sowohl bei Winter- als auch bei Ganzjahresreifen.
„Die Unsicherheit bei einigen Kunden ist da“, sagt Autohändler Günter Beil aus Frankenberg. Viele Fahrzeugbesitzer hätten schon von der Änderung bei den Regeln zu Winterreifen gehört, wüssten aber häufig nicht, ob sie davon betroffen seien und neue Reifen bräuchten, führt der Geschäftsführer von Reifen Beil weiter aus.
Dabei ist die neue Regelung gar nicht so neu: Bereits seit dem 1. Januar 2018 tragen alle neuen Reifen das Alpine-Siegel. Das neue Symbol mit der Schneeflocke steht neben dem bisher genutzten M+S-Symbol. Es steht für ein einheitliches Testverfahren für alle neuen Winterreifen. In der Vergangenheit haben alle Reifen mit einer gewissen Profildicke das M+S-Symbol bekommen, unabhängig von anderen Eigenschaften. Seit 2018 müssen die Reifen einen Bremstest bestehen, durch den die sogenannte Schneegriffigkeit als Wert ermittelt wird. Alle Reifen, die dabei den Mindestwert überschreiten, werden als alpin und damit wintertauglich zugelassen. Der 1. Oktober ist lediglich der Stichtag für die schon länger geltende Übergangsfrist, ab dem alte Reifen ohne Alpine-Symbol bei winterlichen Bedingungen nicht mehr gefahren werden dürfen.
Die letzten Reifen ohne Alpine-Siegel seien heute schon mindestens sieben Jahre alt. Entsprechend seltener kämen Kunden mit diesen Reifen heute in seine Werkstatt, legt Günter Beil dar: „Wegen des Materialverschleißes werden Reifenwechsel sowieso schon vorher empfohlen. Die wenigsten fahren ihre Reifen über sieben Jahre.“ Einzelfälle gebe es aber trotzdem. Doch wie Beil ausführt, weise sein Unternehmen betroffene Kunden darauf hin, dass die Reifen bei winterlichen Straßenverhältnissen nicht mehr zulässig seien.
Wer bei Wintereinbruch dennoch mit den alten Reifen fährt, für den kann es in einer Verkehrskontrolle teuer werden. Bei Glätte, Schnee oder Eis wird das Fahren mit Reifen ohne das Schneeflocken-Piktogramm genauso gewertet wie das Fahren mit Sommerreifen: Der Bußgeldkatalog sieht in solchen Fällen ein Bußgeld von 60 bis 100 Euro und einem Punkt in der Verkehrssünderkartei in Flensburg vor.
HENDRIK BAMMEL