2024 WLZ 14. 06. EWF trennt sich von Internet und Telefonie

Tochterunternehmen stellt Betrieb ein

Frank Benz EWF-Geschäftsführer

Korbach Die Energie Waldeck-Frankenberg (EWF) verabschiedet sich vom Geschäftsbereich Internet und Telefonie. Das im Jahr 2021 übernommene Tochterunternehmen „EWF Connect“ wird seine Tätigkeit einstellen, gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. Nach EWF-Angaben haben derzeit knapp 100 Kundinnen und Kunden einen VDSL-Anschluss, der bis auf Weiteres zu den bisherigen Konditionen Bestand hat. Die ordentliche Kündigung der Verträge durch die EWF Connect erfolge erst, nachdem Klarheit darüber bestehe, in welcher Form ein Anbieterwechsel realisiert werde. Das gelte nach Angaben des Unternehmens vor allem für die Kundinnen und Kunden, in deren Ort Glasfaser ausgebaut wird und die aktuell noch per VDSL versorgt werden. Unabhängig davon hätten Kundinnen und Kunden der „EWF Connect“ jederzeit die Möglichkeit einen Anbieterwechsel selbst vorzunehmen.

Das Ziel des Unternehmens sei es gewesen, als lokal verwurzeltes Unternehmen vor Ort passende Telekommunikationsangebote zu machen und den Glasfaserausbau voranzutreiben. Mittlerweile liege die Aufgabe des Glasfaserausbaus in den Kommunen weitgehend in den Händen anderer überregional agierender Firmen, die an vielen Stellen schon mit dem Ausbau begonnen haben. Aufgrund dieser Situation habe die EWF bereits vor einigen Monaten entschieden, kein eigenes Glasfasernetz aufzubauen und aktiv zu betreiben. Ausschließlich die bisher schon verlegten Leerrohre, die mit Glasfaser belegt werden können, sollen an Telekommunikationsunternehmen entweder verkauft oder vermietet werden. Nach der Entscheidung, auf einen eigenen Glasfaserausbau zu verzichten, sei nun auch deutlich geworden, dass die „EWF Connect als reiner Anbieter von Telekommunikationsprodukten nicht wettbewerbsfähig ist“, heißt es in der Pressemitteilung.

„Wir sind als Energieunternehmen – wie viele andere Unternehmen auch – darauf angewiesen, dass wir eine flächendeckende und leistungsfähige Breitbandversorgung im ländlichen Raum haben. An verschiedenen Stellen arbeiten wir deshalb weiterhin mit Betreibern von Breitbandnetzen zusammen. Entweder indem wir Leerrohre anbieten oder auch Kommunikationsnetze für unsere Leittechnik nutzen, die eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur braucht, damit wir unser Stromnetz intelligent steuern können,“ erklärte EWF-Geschäftsführer Frank Benz.

Das Unternehmen müsse sich derzeit aber besonders darauf konzentrieren, die Energie- und Wärmewende in der Region erfolgreich zu gestalten, so Benz weiter: „Dazu gilt es, unseren Kundinnen und Kunden passende Energielösungen anzubieten und unser Strom- und Gasnetz so zu transformieren, dass wir die Anforderungen für eine klimaneutrale Energieversorgung gut meistern können. Aus diesem Grund haben wir entschieden, uns komplett vom Geschäftsbereich Internet und Telefonie zu trennen, damit wir uns voller Energie auf unser Kerngeschäft konzentrieren können.“

Bei Fragen zum Thema Ausbau des Glasfasernetzes in den einzelnen Orten wenden sich Interessenten an die vor Ort zuständigen Unternehmen, die Auskunft über den aktuellen Stand geben können. Der Kundenservice der „EWF Connect“ ist unter Tel.: 05631/57310 zu erreichen. red/tk Foto: benseler