2024 WLZ 07. 10. Bähnchen am Edersee bleibt trotz Defizits

Edersee Die Stadt Waldeck hat kurzfristig eine Touristenbahn als Ersatz engagiert, nachdem zu Saisonbeginn die Waldecker Bergseilbahn zwischen Waldeck-See und Stadtteil Waldeck nicht mehr an den Start gegangen war. Der Bürgermeister legte nun dem Parlament die Bilanz des Ersatzverkehrs vor. Sie fällt ernüchternd aus. Das Angebot stieß auf eine weit niedrigere Resonanz als gedacht, besonders in den ersten zwei Monaten. Auf eine schwarze Null hatte man gehofft. 50 Prozent Defizit wurden es. Dennoch verlängerte der Magistrat den Vertrag mit dem Bähnchen-Betreiber. Die erste Saison endet am 31. Oktober.

Deutlich schlechter als erwartet“

Bimmelbahn startet dennoch in die neue Saison am Edersee

VON CONNY HÖHNE

Auf Jungfernfahrt am Edersee: Oliver Wolters am Steuer der Bimmelbahn, die drei Hot-Spots in Waldeck im 45-Minuten-Takt anfährt. ArchivFoto: Conny Höhne

Waldeck Die gelbe Bimmelbahn, die seit Mai Edersee-Besucher vom Ufer des Stausees hinauf nach Waldeck und zurück befördert, wurde nicht so erfreulich frequentiert wie erhofft. Die quietschbunte Geckobahn, die so aussieht wie eine Dampflok mit Gummirädern, fuhr in ihrer ersten Saison mit einem Defizit zu den touristischen Hotspots in Waldeck und am Edersee.

Die neongelbe Bahn startete im Mai als Ersatz für die Seilbahn, die in diesem Jahr erstmals in der mehr als 60-jährigen Geschichte nicht in Betrieb gegangen ist. Die Waldecker Bergbahn wurde abgelöst von der Schlossbahn: Auf der Straße fährt nun die „Dampflok auf Rädern“ mit 30 km/h Fahrgäste an verschiedene Stationen am Edersee, vom Schiffsanleger am Strandbad bis hinauf in die Bergstadt und zur Waldecker Burg. Im 45-Minuten-Takt ist die Geckobahn des Kölner Betreibers Oliver Wolters noch bis zum Saisonende am 31. Oktober unterwegs, zwischen 10 und 17 Uhr.

Die Fahrgastzahlen in der Saison waren durchwachsen, merkte Bürgermeister Jürgen Vollbracht in der aktuellen Stadtverordnetenversammlung in der Stadthalle in Sachsenhausen an. „Die ersten zwei Monate waren deutlich schlechter, als wir es erwartet hatten.“ Die Aufgabe des Ersatzverkehrs für die Waldecker Seilbahn sei aber nicht geplant, ließ Vollbracht in der öffentlichen Sitzung durchblicken. „Trotz des wider Erwarten defizitären Betriebs der Waldecker Schlossbahn hat der Magistrat beschlossen, von dem Sonderkündigungsrecht zum 31. Oktober keinen Gebrauch zu machen.“ Auch wenn die Fahrgastzahlen in der laufenden Saison weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, soll das Angebot nicht aufgeben werden. Laut Vollbracht wurde ein Zwei-Jahres-Vertrag mit Sonderkündigungsrecht abgeschlossen. „Das Defizit liegt jetzt bei knapp 50 Prozent.“