2024 WLZ 02. 04. Sechs Menschen vorm Feuer gerettet

Waldeck-Höringhausen – Weil der Qualm die Flucht durch das Treppenhaus unmöglich machte, gerieten sechs Menschen am Ostersamstag in Höringhausen in einer brennenden Wohnung in Lebensgefahr. Die Feuerwehren aus Höringhausen und Sachsenhausen eilten herbei und setzten Schiebleitern an, über die alle sechs Personen in Sicherheit kletterten. Auch die Wehren aus Netze und Korbach waren vor Ort. Insgesamt waren rund 50 Feuerwehrleute bei dem Wohnhaus-Brand im Einsatz. Bis zu vier Trupps unter Atemschutz bekämpften das Feuer im Inneren des Gebäudes.

Die Kriminalpolizei aus Korbach hat die Ermittlungen zum Ursprung des Feuers aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte laut Polizei eine Kombination aus Fahrlässigkeit und technischer Ursache den Hintergrund des gefährlichen Geschehens bilden. su ➔ SEITE 9

Durch Brand im Haus eingeschlossen – Waldecker Feuerwehren zur Stelle

Über Schiebleitern retteten die Feuerwehrleute die im zweiten Stock durch den Rauch eingeschlossenen Menschen.

Höringhausen – „Jede Sekunde zählte.“ So bringt es die Feuerwehr der Stadt Waldeck in ihrem Bericht auf den Punkt. Am späteren Abend des Ostersamstages gerieten vier Kinder und zwei Erwachsene im zweiten Stock eines brennenden Höringhäuser Wohnhauses in höchste Not. Dichter Qualm versperrte ihnen die Flucht durchs Treppenhaus, und die sechs riefen aus den Fenstern heraus um Hilfe. Die Feuerwehren aus Höringhausen und Sachsenhausen eilten herbei und setzten Schiebleitern an, über die alle sechs Personen in Sicherheit kletterten. Jede einzelne von ihnen wurde dabei begleitet von je einer Einsatzkraft aus einem Atemschutzgeräte-Trupp. Der Rettungsdienst kümmerte sich um die in Not Geratenen.

50 Feuerwehrleute gingen mit neun Löschfahrzeugen und Hand in Hand unter Leitung von Stadtbrandinspektor Andreas Przewdzing gegen den Brand vor. Bis zu vier Trupps unter Atemschutz bekämpften das Feuer im Inneren des Gebäudes. Sie brachten Gerümpel aus dem Brandzimmer in Freie und löschten es dort ab, um höhere Wasserschäden im Haus zu vermeiden. Die Rettungsplattform leistete bei dieser Arbeit gute Dienste, berichtet die Feuerwehr.

Parallel dazu kontrollierten die Einsatzkräfte alle Zimmer, da noch Katzen im Objekt vermutet wurden. Sie schufen Abluftöffnungen und drückten den Rauch über Ventilatoren nach draußen. 45 Minuten nach der Alarmierung um 21.45 Uhr war der Brand unter Kontrolle.

Die Feuerwehr Netze war frühzeitig nachalarmiert worden. Sie betrieb den mobilen Einsatzstellenhygieneraum, den der Wechsellader zum Brandort gebracht hatte. Darin reinigten sich die Feuerwehrleute nach ihrer Rückkehr vom Einsatz in dem Haus und tauschten ihre kontaminierte Schutzkleidung gegen frische ein.

Vorsichtshalber war die Feuerwehr Korbach mit ihrer Drehleiter herbeigerufen worden. Sie wurde letztlich nicht benötigt. Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick und Bürgermeister Jürgen Vollbracht verschafften sich an Ort und Stelle einen Überblick über den Einsatz. Der Rathauschef und Mitglieder des Ordnungsamtes organisierten für die sechs Menschen eine Notunterkunft.

Die Feuerwehren setzen ihre Drohne ein, um aus der Luft mittels Wärmebildkamera das Dach zu kontrollieren und ein Lagebild anzufertigen. Das Führungsteam (ÖTEL) der Stadt Waldeck dokumentierte und koordinierte alle Einsatzmittel aus dem Einsatzleitwagen heraus. Nach knapp drei Stunden war der Einsatz beendet.

Die Kriminalpolizei aus Korbach hat die Ermittlungen zum Ursprung des Feuers aufgenommen. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte laut Polizei eine Kombination aus Fahrlässigkeit und technischer Ursache den Hintergrund des gefährlichen Geschehens bilden.  red/su