2024 WLZ 01. 07. Konzept der Green Trails wird in Waldeck positiv bewertet

Ortsbegehung mit Verantwortlichen und Interessierten auf Initiative des Naturschutzbundes Höringhausen

Viele Details zum geplanten Waldecker Green Trail wurden an Ort und Stelle erläutert und besprochen. Foto: NABU/pr

Waldeck – Wenn es nach den Verantwortlichen und Planern geht, soll noch dieses Jahr mit dem Bau der Green Trails bei Reiherbach in der Stadt Waldeck begonnen werden.

Auf Initiative des Naturschutzbundes (NABU) Höringhausen informierten sich dessen Mitglieder, Stadtverordnete, Bürger und Vertreter des Ortsbeirates aus Nieder-Werbe sowie Bürgermeister Jürgen Vollbracht sich über die Streckenführung der Trails und über Fragen, die sich aus einem Bau in einem ökologisch sensiblen Gebiet ergeben.

Bernd Wecker vom Planungsbüro Bioline (Lichtenfels) erläuterte die Planung, Koordination und Details bei der Bauausführung der Mountainbike-Strecke an den Seitenhängen des Reiherbachtals. Die Streckenverläufe seien auf Anregung der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis und Vertretern des Naturschutzbeirates kürzlich noch leicht geändert worden, um den Eingriff in die Natur zu minimieren.

Bei der Planung sei besonderer Wert darauf gelegt worden, ökologisch sensible Bereiche wie Tierwanderwege, Greifvogelhorste, Orchideenvorkommen und Quellbereiche zu umgehen, erläuterte Bernd Wecker. Möglichst wenig Bäume sollen gefällt werden. Einigen Teilnehmern war es wichtig, dass auf dem Trail kein ortsfremdes Material verbaut wird und dass die Säume entlang des Trails nach Ende der Bauarbeiten renaturiert werden.

Da nicht alles planbar ist, gibt es eine ökologische Baubegleitung. Mit Blick auf den Artenschutz tauschten die Firma Bioline und der Naturschutzbund außerdem Daten aus. Im Talbereich der Reiherbach soll ein sogenannter „Edutainment-Trail“ entstehen. Der Begriff setzt sich zusammen aus Teilen des englischen „Entertainment“, zu Deutsch „Unterhaltung“ und dem englischen Wort für Bildung: „Education“.

Auf Anregung der Teilnehmer können die Biker auf dem Trail über die Ökologie von Reiherbach und Talaue ebenso informieren wie über die, über die Renaturierung des Baches und die Ökologie des Edersees.

Von Stephanie Hofmann vom Zweckverband Green Trails erfuhren die Teilnehmer vieles über den Betrieb und die Unterhaltung der Trails. So soll die Strecke alle 14 Tage kontrolliert werden. Eventuell können dies Ehrenamtliche übernehmen. Zwei bis drei Mal pro Jahr steht die Streckenpflege an. Die Kommunalwald GmbH überprüft zwei Mal jährlich die Verkehrssicherheit und stellt sie zugleich her.

Alle drei bis sechs Jahre erscheinen Berichte zur wissenschaftlichen Beobachtung der Natur. Die Situation der Haselmäuse ist Beispiel für ein Thema. Ein anderer Aspekt: das Umsetzen und die Entwicklung der Naturschutz-Ausgleichsprojekte, die das Gegengewicht bilden sollen zu dem Eingriff in die Natur, den der Bau des Trails darstellt.

Als funktionaler Ausgleich wird voraussichtlich ein etwa zehn Hektar großes Waldgebiet bei den „Klinger Klippen“ künftig nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt, sondern sich selbst überlassen.

Alle Teilnehmer der Ortsbegehung waren sich einig, dass in Gestalt des Trails ein nachhaltiges und touristisch hochwertiges Produkt mit einem hohen Wert für die lokale Bevölkerung entstehe, berichtet der NABU Höringhausen abschließend in einer aktuellen Pressemitteilung.  red