2023 WLZ 30. 09. Bereit für Postverteilzentrum

Parlament ebnet Weg für neue Nutzung des alten Aldi-Markts

VON CONNY HÖHNE

Neue Nutzung nach langem Leerstand: Im ehemaligen Aldi-Markt ist ein Postverteilzentrum geplant. Foto: Conny Höhne
Waldeck-Sachsenhausen – Nach etwa zwölfjährigem Leerstand ist für den ehemaligen Aldi-Markt eine neue Nutzung gefunden. Der Eigentümer des Grundstücks will den früheren Nahversorgungsmarkt zu einem Postverteilzentrum umbauen und an die Deutsche Post DHL Group vermieten. Das Stadtparlament stimmte in der Sitzung am Donnerstag in der Stadthalle einer Änderung der Bauleitplanung zu.
Das Vorhaben ist keine Folge der gescheiterten Pläne der Post in Korbach. Offen ist nämlich, was genau für ein Post-Verteilzentrum nach Sachsenhausen kommen soll.
Die Planungen boten zudem Zündstoff im Parlament. Der Bebauungsplan „Auf der Rüdde“ in Sachsenhausen wurde schon einmal beim Bau des Markts vor etwa 25 Jahren geändert. Die vormals als Mischgebiet festgesetzten Teilflächen wurden zum Sondergebiet Einzelhandel umgewandelt. Nun erfordert die Umnutzung vom Markt in ein Postverteilzentrum eine erneute Änderung.
Der Standort am Ortsausgang Richtung Nieder-Werbe ist sehr gut in die Ortslage des Stadtteils Sachsenhausen integriert, heißt es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Ein Postverteilzentrum könne sehr gut an das Verkehrserschließungsgesetz angebunden werden. Die Voraussetzungen zum Aufstellen des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren sind gegeben. Bürgermeister Jürgen Vollbracht sagte: „Wir sind froh, dass wir einen Leerstand beseitigen können und Arbeitsplätze entstehen.“
Die Rede sei von 15 Beschäftigten. Zudem seien E-Ladestationen vorgesehen. Der frühere Markt wurde in den vergangenen Jahren nur sporadisch genutzt, wie für Schuhverkaufstage und vorübergehend von der Post.
Einstimmig fasste das Parlament nun die Beschlüsse zur Änderung und Offenlegung des Entwurfs. Der Bürgermeister dankte den Stadtverordneten, „dass sie diesen Weg mitgehen und es nicht so machen wie in Korbach“. Dort muss sich die Post einen neuen Standort suchen (WLZ berichtete). Martin Merhof (FDP) skizzierte kopfschüttelnd den Weg vom Mischgebiet zum Sondergebiet Einzelhandel und nun wieder zurück. „Das ist an Absurdität nicht zu überbieten.“ Der Liberale schlug abschließend vor, der Post, die in der Kreisstadt nicht wie gewünscht zum Zuge komme, den Umzug nach Sachsenhausen anzubieten.