2023 WLZ 25. 05. Fallschirmspringer trainieren Landung im Edersee

Fallschirmspringer der Bundeswehr trainieren am Edersee. Die Fernmeldekompanie der Division Schnelle Kräfte (DSK) übt die Wassernotlandung. Ein Flugzeug des Typs M28 „Skytruck“ pendelte gestern zwischen dem Flugplatz in Allendorf (Eder) und dem Edersee und brachte Soldaten zum Absprungort. Etwa 70 Springer übten das „Notverfahren Wasserlandung“ und wurden nach ihrer Landung im 13 Grad kühlen Stausee von Booten der DLRG (Foto) und der Bundeswehr aufgenommen und an Land gebracht. Das Training wird heute fortgesetzt. höh  Foto: Höhne ➔ SEITE 12

In 90 Sekunden in den Edersee

Fallschirmspringer der Division Schnelle Kräfte üben Wassernotlandung

VON CONNY HÖHNE

Edersee – Eine Landung im Wasser ist für Fallschirmjäger eines der schwierigsten Manöver. 70 Soldaten trainierten gestern am Edersee beim jährlichen Sicherheitstraining der Fernmeldekompanie der Division Schnelle Kräfte (DSK) aus Stadtallendorf das „Notverfahren Wasserlandung“. Obwohl eine frische Brise wehte, waren die Bedingungen am randvollen Stausee beinahe optimal.

Das CCT-Team (Close Combat Team) überwachte die Wetterbedingungen, checkte Windstärken und ließ Ballons steigen. „Es herrschen unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in unterschiedlichen Höhen, die Einfluss haben“, erklärte Jan Volkmann, DSK-Pressesprecher. Nach einem Briefing auf dem Flugplatz in Allendorf (Eder) für alle Beteiligten hob am Vormittag das Schulungsflugzeug vom Typ M28 „Skytruck“ mit den ersten beiden Springer-Gruppen ab in Richtung Edersee.

15 Minuten später sprang der erste Fallschirmjäger aus 400 Metern Höhe ab. Etwa 90 Sekunden dauert der Sprung in den See, mit Automatikschirmen, die sich sofort öffnen. Volkmann erläutert den eingeübten Ablauf: „Beim Verlassen Haltung bewahren und zählen und erst dann nach oben schauen – dann sollte die Kappe stehen.“

Wassersprünge kommen im Alltag der Fallschirmjäger selten vor – beispielsweise dann, wenn der Springer von einer Windböe erfasst wird und von seinem geplanten Landeplatz abdriftet. Dann sollte im Ernstfall jeder Handgriff sitzen.

30 Meter vor der Wasseroberfläche ist rasches Handeln gefragt, sagte Major Sophia Kindler, Chefin der Fernmeldekompanie der Division Schnelle Kräfte als Leiterin der Sprungübung. „Das Gepäck muss abgeworfen werden, dass es einen nicht run-terzieht, aus dem Gurtzeug muss man rauskommen, dass einen der Schirm nicht weiter behindert.“ Einige Risiken seien zu beachten, sagt die 33-Jährige, die am Nachmittag selbst ihren ersten Übungssprung im Wasser absolvierte. „Der Sprungdienst am Edersee ist immer etwas Besonderes“, sagt die Kompaniechefin, „nicht nur, weil wir ins Wasser springen, sondern weil wir auch mitten in der Gesellschaft sind.“ Die Zusammenarbeit mit der DLRG und anderen Verbänden, die am Training teilnehmen, sei „ein schönes Miteinander“. Zahlreiche Zuschauer verfolgten das Training, etwa 20 Journalisten von Zeitungen, Funk und Fernsehen berichteten darüber. Heute ist ein weiterer Übungstag angesetzt mit Training von 9 bis 15 Uhr im Bereich vor der DLRG-Schulungsstätte. Dabei sind die Soldaten ebenfalls ausgestattet mit Rettungswesten und werden nach der Landung im See von Booten der DLRG und der Bundeswehr aufgenommen. Bei einer echten Notlandung ist jeder auf sich allein gestellt.