2023 WLZ 17. 10. Er fällt auf mit seinem schwarzen Federschopf

Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024 – Diese Vogelart brütet nicht mehr in Waldeck-Frankenberg

Dieser Kiebitz wurde am 23. März 2013 bei einer Rast auf einem Feld bei Bottendorf fotografiert. Foto: Gerhard Kalden

Waldeck-Frankenberg – Der Kiebitz ist Vogel des Jahres 2024. Er ist aufgrund seines schwarzen Federschopfes relativ gut bekannt.

Der taubengroße Vogel gehört zu den Limikolen. Das sind die Regenpfeiferartigen. Sein Gefieder ist schwarz-weiß, wobei der schwarze Gefiederanteil je nach Lichteinfall in Regenbogenfarben schillert. Das kommt durch bestimmte Gefiederstrukturen, die die sogenannten Strukturfarben erzeugen. Die unveränderlichen Gefiederfarben sind Pigmentfarben.

Auffallend bei den Kiebitzen ist deren schwarzer Federschopf, der bei älteren Männchen besonders groß ist. Der Ruf der Kiebitze hört sich an, als rufe er seinen Namen. Er ist ein lautes „Kie-wit“. Bei einiger Aufmerksamkeit kann man jährlich zu den Zugzeiten im Herbst und Frühjahr Kiebitze an diesem Ruf erkennen, selbst wenn sie in einem Schwarm hoch in der Luft über den Kreis Waldeck-Frankenberg ziehen.

Wenn sie bei Zugstaus bei uns einmal rasten, zieht es sie an nasse und feuchte Stellen im Gelände, wie sumpfige Wiesen oder Wasserflächen.

In unserem Kreis sind Kiebitze inzwischen nur noch Durchzügler, die je nach Wetterlage auch schon einmal mehrere Tage hier rasten. So rasteten vom 24. bis zum 30. Oktober 2021 bis zu 412 Kiebitze auf der Goddelsheimer Hochfläche. Am 5. März 2022 wurden im Alten Feld bei Dainrode 113 rastende Kiebitze gezählt.

Das Alte Feld ist wie die Goddelsheimer Hochfläche bereits seit vielen Jahren ein bevorzugter Rastplatz nicht nur für Kiebitze. Im Alten Feld wurden am 1. März 1970 rund 800 rastende Kiebitze gesehen.

Es gab auch eine Reihe von Jahren, in denen im Kreis Kiebitze gebrütet haben. So brüteten um die 1967er-Jahre bis drei Paare in der Ederaue bei Haine. Auf einer Wiese bei Bottendorf, nahe der Bundesstraße, brütete auch mehrere Jahre hintereinander ein Kiebitz-Paar.

Auf einem Feld bei Buchenberg wurde in dieser Zeit ein brütender Kiebitz dabei beobachtet, wie er immer wieder von Krähen im Sturzflug angegriffen wurde.

Inzwischen gibt es in Waldeck-Frankenberg keine Kiebitz-Bruten mehr. Es wurde ermittelt, dass in Deutschland der Kiebitz-Bestand seit 1980 bis zu 90 Prozent geringer wurde, ein Grund, auf ihn als Vogel des Jahres aufmerksam zu machen.  zqa