2023 WLZ 17. 08. Regen verhagelt Bilanz nicht

EDERSEE Buchungslage bei Hotels und Ferienwohnungen „stabil“

VON MATTHIAS SCHULDT

Blick von Rehbach auf die Halbinsel Scheid: Die Buchungszahlen am Edersee können sich laut Claus Günther vom Edersee-Marketing bislang sehen lassen. Auf den Zeltplätzen war wegen des Regens aber weniger los als sonst. Foto: Matthias Schuldt

Edersee – In Nordrhein-Westfalen hat das neue Schuljahr begonnen. Bei den großen Ferien in Hessen ist Halbzeit, und Regen hat sich als treuer Begleiter des Sommers 2023 in der Urlaubsregion Edersee etabliert. Die andere Seite der Medaille: Die Talsperre zeigt sich aus Sicht des Tourismus endlich einmal wieder gut gefüllt zur Hauptsaison.

Welcher Trend im Geschäft mit dem Urlaub zeichnet sich aktuell ab? „Die offiziellen Zahlen hinken ja immer einige Monate hinterher“, sagt Claus Günther, Geschäftsführer des Edersee-Marketings: „Für unsere Region erwarten wir demnächst die Zahlen für den Juni. Das Frühjahr bis zum Mai war sehr gut.“ Für ganz Deutschland vermeldete das statistische Bundesamt vor wenigen Tagen eine Zunahme der Übernachtungen im Juni 2023 von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Günther hebt bei seiner Einschätzung der Gesamtlage auf die Online-Buchungen des Edersee-Marketings ab. „2022 war für uns ein Rekordjahr. Das erreichen wir 2023 nicht“, fasst er zusammen. Aber: Die Online-Buchungen lägen über dem Niveau des Jahres 2019.

Der verregnete mitteleuropäische Sommer, wie er vor Jahrzehnten noch normal war, hat nach dem, was Günther aus der heimischen Branche zurückgemeldet bekommt, keine dramatischen negativen Auswirkungen. Eine Ausnahme bildeten sicher Campingplätze und dort speziell die Buchungen von Zeltplätzen. Bei Hotels und Ferienwohnungen erweise sich die Lage als stabil, meint der Chef des Edersee-Marketings. „Wer eine Woche Urlaub gebucht hat, sagt sie meist nicht ab wegen schlechten Wetters“, fügt er hinzu.

Doch was heißt schon „schlechtes Wetter“? Die Perspektive relativiert sich bei Vielen angesichts von Urlaubern, die im Süden Europas Hitzewellen, Waldbrände und Unwetterkatastrophen miterlebten. „Der Fokus verschiebt sich Richtung Norden“, glaubt Günther.

Und: Wegen des vollen Edersees laufe das Geschäft der Wassersportanbieter. Auf der Talsperre tummeln sich Segel- und Surfschulen mit ihrer Kundschaft ungehindert. Günther: „Sechs, sieben Jahre lang hatten wir im August nicht mehr so viel Wasser.“ Foto: katharina jaeger/pr/archiv
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Claus Günther Chef des Edersee-Marketing