NABU: Biodiversität – Vielfalt des Lebens
Der NABU Höringhausen hatte alle Mitglieder und Interessierte zu einem Themenabend am 14.11.2025 ins Museum Höringhausen eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie der Verlust der biologischen Vielfalt aufgehalten werden kann – ein Problem, das weltweit, aber auch vor Ort als eine der größten Umweltbedrohungen neben dem Klimawandel gilt.
Zur Diskussion standen unter anderem die Fragen:
- Welche Möglichkeiten gibt es, den Artenverlust aufzuhalten?
- Wie kann jeder einzelne dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhalten?
Was ist Biodiversität?

Im PowerPoint-Vortrag „Biodiversität – Vielfalt des Lebens“ erläutern die Vorstandsmitglieder Peter Trietsch, Jörg Fingerhut und Nicole Lamm zunächst grundlegende Fragen: Was ist Biodiversität, warum ist biologische Vielfalt so wichtig, wie steht es um sie weltweit und was verursacht die aktuelle Naturkrise?
Dabei wurde deutlich, dass Biodiversität auf drei Ebenen zu betrachten ist:
- die Vielfalt der Ökosysteme,
- die Vielfalt der Arten in einem System und
- die genetische Vielfalt innerhalb einer Art.
Wie Ökosysteme unser Leben sichern
Am Beispiel des Ökosystems Meer zeigten die Referierenden, wie eng Arten und Lebensräume miteinander vernetzt sind. Ökosysteme produzieren Wasser, Sauerstoff und Nahrung und sichern so unsere Lebensgrundlagen; Je mehr Arten fehlen, desto instabiler wird dieses Netz.
Mit dem Schwund der Artenvielfalt gerät deshalb auch das (Über-)Leben der Menschheit in Gefahr. Werden Ökosysteme durch den Menschen ausgebeutet oder zerstört, bringt sich der Mensch letztendlich selbst in Gefahr.
Dimension der Naturkrise
Als besonders besorgniserregend wurden aktuelle Zahlen vorgestellt: Weltweit sind nach neuen Schätzungen fast zwei Millionen Arten vom Aussterben bedroht, in Europa ist etwa jede fünfte Art gefährdet. Weltweit gelten rund 75 Prozent der Landfläche und 66 Prozent der Meeresfläche als stark vom Menschen verändert, und bei einer Erdwärmung von nur 2 Grad werden voraussichtlich bis zu 99 Prozent aller Korallenriffe verloren gehen.
Diese Daten machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht – sowohl auf internationaler und nationaler als auch auf kommunaler Ebene.
Projekte des NABU und politische Aufgaben
Im weiteren Verlauf wurden verschiedene NABU-Projekte zum Schutz der Biodiversität vorgestellt – von bundesweiten Kampagnen bis hin zu Maßnahmen auf kommunaler Ebene und konkreten Aktivitäten vor Ort in Höringhausen. Zugleich wurde diskutiert, welche politischen Weichenstellungen notwendig sind, um Landnutzung, Landwirtschaft, Flächenschutz und Klimapolitik biodiversitätsverträglich zu gestalten.
Was jeder Einzelne tun kann
Zum Abschluss widmete er sich dem Abend der Frage, wie jeder und jeder persönlich zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen kann. Genannt wurden unter anderem naturnahe Gärten, Verzicht auf Pestizide, bewusster Konsum sowie Unterstützung von Naturschutzorganisationen und lokalen Projekten.
Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden bei Getränken und Snacks in Kleingruppen über konkrete Handlungsfelder und Möglichkeiten, sich in Höringhausen und Umgebung für den Schutz der heimischen Arten einzusetzen.



