„Gedenken wichtiger denn je“

Am Volkstrauertag stehen aktuelle Kriege im Mittelpunkt

Kranzniederlegung in Frankenberg: Oberstabsfeldwebel Sven Sommerlad und Landrat Jürgen van der Horst. Foto: Gerhard Meiser

Waldeck-Frankenberg – „Das Gedenken am Volkstrauertag ist heute wichtiger denn je.“ Das sagte Oberstabsfeldwebel Sven Sommerlad bei der zentralen Gedenkfeier des Landkreises Waldeck-Frankenberg zum Volkstrauertag am Sonntag auf dem Friedhof in Frankenberg. Zu der Veranstaltung, an der rund 80 Menschen teilnahmen, hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeladen.

Sommerlad erinnerte nicht nur an die Opfer vergangener Kriege, sondern auch an die der aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen. „Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten verursachen unsägliches Leid“, betonte der Angehörige der Frankenberger Bundeswehr.

„Wir können den Frieden nur bewahren, wenn wir aktiv für ihn eintreten“, forderte er dazu auf, damit anzufangen, die Welt zu verändern. Zu Versöhnung, Verständigung, Toleranz und Frieden müssten alle Menschen beitragen. „Das gilt in der großen Weltpolitik genauso wie im kleinen Rahmen unseres täglichen Lebens.“ Sommerlads Hoffnung: Versöhnung unter den Menschen und Völkern.

„Durch den Gedenktag wollen wir verhindern, dass das Grauen des Krieges und seine zahllosen Opfer in Vergessenheit geraten“, machte Landrat Jürgen van der Horst in seiner Ansprache deutlich. Durch die Erinnerungen solle vor allem eines erreicht werden: die Mahnung zum Frieden. Der Landrat stellte fest, dass es „wichtig und richtig“ sei, dass Deutschland Verantwortung in der Welt übernehme und weltweit für Frieden und Freiheit einstehe – auch wenn es Opfer bedeuten könne, wie beim Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. „Auch unserer beim Einsatz in Afghanistan verletzten und getöteten Kameraden aus unserem Bundeswehrstandort wollen wir heute gedenken und ihnen unseren Respekt zollen“, betonte Landrat van der Horst.

Mit Gedenkfeiern wurde auch in den Orten des Waldecker Landes an die Opfer von Krieg, Unrecht und Gewalt erinnert. In Rhoden wurde eine Gedenktafel um sieben Namen ergänzt. In Korbach fand ein ökumenischer Gottesdienst in der Nikolaikirche statt sowie eine Kranzniederlegung auf dem Ehrenfriedhof. mjx/mab ➔ SEITEN 5,6

2024 WLZ 18. 11.